Unternehmen sparen Billionen durch Open Source – Warum quelloffene Software unverzichtbar ist

Harvard Business School Working Paper über die Entwicklung von Open Source Software.

Open-Source-Software (OSS) hat einen enormen wirtschaftlichen Einfluss und spart Unternehmen weltweit Billionen von Dollar. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Software ohne Open Source 3,5-mal teurer wäre. Doch trotz der immensen Einsparungen tragen viele Unternehmen nur wenig zur Weiterentwicklung quelloffener Tools bei.


Highlights der Studie:

Wirtschaftlicher Wert von Open Source:

  • Ohne Open-Source-Software wären die weltweiten Softwarekosten 3,5-mal höher.
  • Der Nachfragewert von Open Source liegt bei 8,8 Billionen US-Dollar, während der Angebotswert nur 4,15 Milliarden US-Dollar beträgt.
  • Zum Vergleich: Die gesamten weltweiten Softwareausgaben betrugen 2020 rund 3,4 Billionen US-Dollar.

Ungleichgewicht in der Open-Source-Entwicklung:

  • Nur 5 % der Entwickler sind für 93 % der Entwicklung quelloffener Software verantwortlich.
  • Diese ungleiche Verteilung birgt Risiken, da Unternehmen stark von der Arbeit weniger Entwickler abhängig sind.

Open Source nach Programmiersprachen bewertet:

  • Go ist die wirtschaftlich wertvollste Open-Source-Sprache mit einem Nachfragewert von über 5 Billionen US-Dollar.
  • JavaScript folgt mit 758 Millionen US-Dollar Angebotswert, gefolgt von Java (658 Millionen US-Dollar) und C (406 Millionen US-Dollar).
  • Überraschenderweise hat Python, obwohl es eine der beliebtesten Sprachen auf GitHub ist, nur einen Angebotswert von 55 Millionen US-Dollar.

Unterschätzte Bedeutung für Unternehmen:

  • Die meisten Unternehmen nutzen Open-Source-Software intensiv, doch nur wenige investieren aktiv in deren Weiterentwicklung.
  • Zwei Analyseverfahren zeigten, dass OSS-Code sowohl in Softwareprodukten als auch auf Unternehmenswebsites weit verbreitet ist.
  • Die Berechnung des wirtschaftlichen Werts erfolgte auf Basis von Gehaltsdaten aus den 30 Ländern mit den meisten GitHub-Nutzern.


Key Takeaways für Unternehmen

Open Source spart enorme Kosten – Firmen, die quelloffene Software nutzen, reduzieren ihre Entwicklungskosten erheblich.

Abhängigkeit von wenigen Entwicklern – Unternehmen sollten in Open-Source-Projekte investieren, um langfristige Stabilität zu sichern.

Programmiersprachen mit hohem wirtschaftlichen Wert – Besonders Go, JavaScript und Java sind für den kommerziellen Einsatz von Bedeutung.

Strategische OSS-Beiträge lohnen sich – Unternehmen, die Open Source nicht nur nutzen, sondern aktiv unterstützen, profitieren langfristig von Innovationen und besseren Produkten.


Fazit

Open Source ist ein unsichtbarer Billionenfaktor in der globalen Wirtschaft. Unternehmen profitieren massiv von quelloffener Software, investieren aber oft zu wenig in deren Entwicklung. Wer OSS aktiv unterstützt, sichert sich nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern trägt auch zur nachhaltigen Zukunft der Softwarebranche bei. 


Hier geht es zur Studie: 


Harvard Business School (Working Paper)


Harvard Business School (HBS) – Die Elite-Business-Schule der Welt

Die Harvard Business School (HBS) ist eine der renommiertesten Wirtschaftsschulen weltweit und gilt als Kaderschmiede für zukünftige Führungskräfte. Gegründet im Jahr 1908 in Cambridge, Massachusetts, ist sie Teil der Harvard University und bekannt für ihre praxisorientierte Ausbildung, exzellente Fakultät und einflussreiches Alumni-Netzwerk.

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