CEO und Gründer Fabien Pinckaers in einem neuen Interview mit folgenden Themen:
💡 Vom Open-Source-Traum zum globalen ERP-Giganten: Die 10-jährige Suche nach dem richtigen Geschäftsmodell
🔥 Recruiting & Kultur: Warum Odoo trotz Fehlern zum globalen Erfolg wurde
🚀 Performance statt Bürokratie: Wie Odoo Führung neu definiert
🌍 Vom Gründer zum globalen CEO: Wie Odoo Wachstum und Kultur vereint
🔑 Warum Odoo das „Schweizer Taschenmesser“ für Unternehmen ist
🚀 „Wir haben erst 0,1 % Marktanteil“ – Warum Odoo gerade erst beginnt
🇺🇸 Wie Odoo die USA eroberte – und warum Buffalo wichtiger ist als San Francisco
✅ Die 5 Entscheidungen, die Odoo zur ersten Tech-Unicorn in Wallonien machten
🤖 KI bei Odoo & das Geheimnis eines leeren CEO-Kalenders
💡 Die größte Freude von Odoo-Gründer Fabien Pinckaers? Nicht das Geld.
💥 Warum Odoo 16 Mio. € Umsatz opferte – und 2,8x schneller wuchs
📈 65 % Wachstum durch Empfehlungen – Odoo’s Akquise-Strategie erklärt
🔍 Warum Odoo nie aufhört, sich zu optimieren – und wie das in Krisenjahren entstand
👨👩👧👦 Unternehmerische Erziehung & der Mythos Hypergrowth – Fabien Pinckaers’ letzte Lektion
> Praktische Checkliste für Entscheider:innen (KMU & Scale‑ups)
Das Interview auf Youtube (französisch):
💡 Vom Open-Source-Traum zum globalen ERP-Giganten: Die 10-jährige Suche nach dem richtigen Geschäftsmodell
„Etwas Nützliches schaffen: Meine innere Kompassnadel“
Was mich antrieb, war nie das Geld. Es ging immer darum, Dinge zu entwickeln, die nützlich sind. Ich habe zum Beispiel ein komplettes System für den Kunstmarkt in Belgien aufgebaut. Ich verkaufte Kunstwerke, Antiquitäten, Auktionen und Galerien online. Irgendwann war ich die größte Plattform – mit über 15.000 Kunstwerken pro Monat. Aber das Geschäftsmodell war miserabel, weil mein Ziel nicht das Geld war, sondern etwas zu schaffen, das funktioniert und einen echten Nutzen bringt.
Das hat mir immerhin ermöglicht, meinen ersten Mitarbeiter einzustellen. Aber das Geschäftsmodell war nicht tragfähig. Und genau das habe ich in den ersten Jahren gelernt: Du kannst ein großartiges Produkt haben, aber wenn du nicht weißt, wie du es vermarktest und verbreitest, wird es keinen großen Einfluss haben.
Bei Odoo war es ähnlich: Alles begann als Open-Source-Projekt, komplett kostenlos. Das war meine Leidenschaft als Entwickler – ich wollte maximal zur Open-Source-Community beitragen. Aber es ist nicht einfach, mit einem kostenlosen Produkt Geld zu verdienen. Wir haben versucht, über Serviceverträge zu monetarisieren, aber die Kunden kündigten nach einem Jahr: „Es funktioniert doch, warum soll ich weiter zahlen?“
Ich habe zehn Jahre gebraucht, um das richtige Geschäftsmodell zu finden. Zehn Jahre, in denen ich jeden Tag dachte: „Es läuft nicht, es läuft nicht.“ Sieben Jahre lang standen wir am Rand der Insolvenz. Aber weil das Produkt gut war, wuchs die Community, die Nutzerbasis und die Kunden. Als wir schließlich den richtigen Hebel fanden, explodierte das Wachstum.
Der Wendepunkt war das Open-Core-Modell: 80 % des Codes bleiben Open Source, 20 % sind kostenpflichtige Enterprise-Funktionen. So konnte ich meiner Leidenschaft treu bleiben und gleichzeitig ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufbauen. Heute nutzen 16 Millionen Menschen Odoo weltweit – und wir sind eines der meistgenutzten ERP-Systeme der Welt.
🔥 Recruiting & Kultur: Warum Odoo trotz Fehlern zum globalen Erfolg wurde
Die ersten Mitarbeiter, die ich eingestellt habe, waren nicht unbedingt die besten. Das ist normal – Recruiting ist ein eigener Beruf, und als Gründer macht man am Anfang viele Fehler. Man ist optimistisch, denkt: „Das wird schon klappen.“ Selbst wenn es nicht funktioniert, will man die Person behalten, weil Kündigen schwerfällt. Manchmal verliert man dadurch zwei Jahre, bevor man die Entscheidung trifft: „Es geht nicht anders, ich muss ersetzen.“
Mein wichtigster Rat: Trenne dich schnell, wenn es nicht passt. Wir alle machen das zu spät – selbst ich heute noch.
Parallel dazu habe ich früh begonnen, eine Unternehmenskultur aufzubauen. Anfangs war es ein kleines Wiki, später ein Whitepaper mit 50 Seiten, das jeder neue Mitarbeiter bekommt. Die drei Grundpfeiler unserer Kultur:
- Autonomie: Mitarbeiter bekommen sofort große Verantwortung. Keine Genehmigungsprozesse, keine komplizierten Freigaben.
- Verantwortung: Wir bringen Menschen bei, Verantwortung zu übernehmen – etwas, das Schule oft verlernt.
- Entwicklung: Wir sorgen dafür, dass jeder schnell lernt und wächst – durch Coaching, Training und Verantwortung.
Wir vermeiden unnötige Meetings und setzen auf Eigenverantwortung statt auf starre OKRs. Unsere Kultur ist radikal transparent und darauf ausgerichtet, dass Menschen schnell handeln und sich weiterentwickeln.
🚀 Performance statt Bürokratie: Wie Odoo Führung neu definiert
Bei Odoo gibt es keine extern eingekauften Manager oder Direktoren. Nie. Die einzige Möglichkeit, Teamleiter zu werden, ist, der Beste im Team zu sein. Wir fördern ausschließlich intern – so stellen wir sicher, dass die Kultur gewahrt bleibt.
Was erwarte ich von einem Teamleiter? Nicht Reporting, nicht Budgetplanung, nicht endlose Meetings. Das ist für mich alles Administration. Ein Teamleiter soll mitarbeiten und seine Leute besser machen. Sein einziger Auftrag: Die 20 Personen in seinem Team müssen wachsen, produktiver werden, intelligenter arbeiten.
Wir verteilen Verantwortung im Team, statt sie zu zentralisieren. Recruiting, Onboarding, Dokumentation – all das übernehmen Mitarbeiter zusätzlich zu ihrer Kernarbeit (80 % Job, 20 % Zusatzaufgabe). So lernen sie neue Skills, ohne dass Hierarchien entstehen.
Karriere bei Odoo heißt nicht: Manager werden.
Das Gehalt hängt nicht davon ab, wie viele Leute du führst, sondern von deiner Kompetenz. Wir haben ein 5-Stufen-Rating:
- Unter den Erwartungen
- Den Erwartungen entsprechend
- Darüber
- Deutlich darüber
- Exzellent
Ein Top-Entwickler kann genauso viel oder mehr verdienen als ein Manager. So vermeiden wir den „Management-Zwang“ und fördern echte Expertise.
Recruiting bei Odoo: 3000 neue Mitarbeiter pro Jahr
Wir stellen nur 1 % der Bewerber ein – das heißt, wir sehen 300.000 Kandidaten. 40 % kommen über Mitarbeiterempfehlungen, unterstützt durch ein eigenes Gamification-System. Der Prozess ist radikal schnell:
- Vor der Bewerbung: Gehaltskonfigurator auf der Website
- Tag 1: Bewerbung → technischer Test
- Tag 2: Kurzes Gespräch
- Tag 3: Terminbuchung für Interview
- Interview: 4 Stunden, alles in einem Durchgang
- Tag 7: Jobangebot
Das Ergebnis: Eine Candidate Experience, die begeistert – und eine Organisation, die auf Performance und Transparenz setzt.
🌍 Vom Gründer zum globalen CEO: Wie Odoo Wachstum und Kultur vereint
Odoo wächst rasant – und ich bin immer noch CEO. Aber mein Alltag hat sich stark verändert. Am Anfang macht man alles selbst: Entscheidungen treffen, ausführen, mit den Leuten arbeiten. Später geht es darum, Strukturen aufzubauen, Länder zu eröffnen, Prozesse zu skalieren. Heute sind wir in 18 Ländern direkt aktiv, mit 200 Partnern weltweit.
Mein größter Rollenwechsel? Vom Macher zum Kommunikator. Früher war ich in der Umsetzung, heute geht es darum, die Vision klar zu kommunizieren, damit alle Entscheidungen – von Teamleitern bis zu den operativen Teams – auf die Strategie einzahlen. Denn oft gibt es nicht „die richtige“ Entscheidung, sondern die, die zur Vision passt.
Trotzdem: 50 % meiner Zeit verbringe ich immer noch am Produkt. Ich entwickle nicht mehr selbst, aber ich arbeite mit den Teams an Features, Roadmaps und Qualität. Die anderen 50 % investiere ich in interne Prozesse: Marketing optimieren, Filialen transformieren, Performance steigern.
Manchmal bedeutet das, selbst in die „Trenches“ zu gehen. Beispiel: Unsere indische Niederlassung stagnierte bei 200 Mitarbeitern. Ich bin mit meiner Familie für ein Jahr nach Indien gezogen. Ergebnis:
- Vorher: 200 Mitarbeiter, 16 neue Kunden pro Monat
- Nachher: 1500 Mitarbeiter, 1000 neue Kunden pro Monat, größte Wachstumsregion im Konzern
Wie?
- Recruiting beschleunigt: Business-Analysten wurden temporär zu Recruitern, Prozesse automatisiert, Interviews im 15-Minuten-Takt.
- Produkt angepasst: Lokale Zahlungsanbieter integriert, Buchhaltung für Indien optimiert.
- Marketing skaliert: Content, Videos, Podcasts mit indischen Influencern – alles selbst gestartet, bevor das Team übernahm.
Meine Philosophie: Ein guter Manager ist ein Teamleader, der selbst macht. Du kannst kein Team führen, wenn du nicht verstehst, was sie tun. Vorleben, Prozesse optimieren, dann skalieren.
Und trotz Millionenbudget für Marketing kommen 65 % unserer Leads organisch – weil das Produkt so gut ist, dass Kunden Fans werden.
🔑 Warum Odoo das „Schweizer Taschenmesser“ für Unternehmen ist
„Das Produkt ist König“
Viele sagten mir am Anfang: „Entweder machst du ein komplettes System für große Unternehmen – dann wird es kompliziert wie SAP – oder du machst etwas Einfaches für kleine Firmen.“ Ich habe gesagt: Nein, wir machen beides: Vollständig und trotzdem einfach.
Wie erkläre ich Odoo? Stell dir einen Mechaniker vor, der Autos liebt und der Beste ist. Aber er hat keine Werkzeuge. Er wird frustriert, weil er Tage braucht, um ein Auto zu reparieren. Genau so geht es vielen KMUs: Sie haben keine guten Tools. Sie verschwenden Zeit mit manueller Dateneingabe, fehlenden Zahlen für Entscheidungen, komplizierten Prozessen.
Odoo ist wie der Werkzeugkasten für Unternehmen:
- Alles in einem System – CRM, Buchhaltung, E-Commerce, HR, Lager, Marketing.
- Einfach starten: Mit einer App beginnen (z. B. Website per Drag & Drop in 2 Minuten), später weitere hinzufügen.
- Keine Integrationshölle: Alles ist modular, aber nativ verbunden – kein Chaos, keine Schnittstellenprobleme.
- Skalierbar: Vom Freelancer bis zum Konzern – Odoo wächst mit.
Das Ziel: Weniger Administration, mehr Produktivität.
Ob Buchhalter, Verkäufer, Lagerist oder Marketer – jeder bekommt die Tools, um effizient zu arbeiten.
🚀 „Wir haben erst 0,1 % Marktanteil“ – Warum Odoo gerade erst beginnt
Wir haben aktuell nicht einmal 0,1 % Marktanteil. Unser Markt? Alle Unternehmen – klein, mittel, groß – in nahezu jeder Branche und jedem Land. Jedes Geschäft in der Straße könnte ein Odoo-Kunde sein.
Das bedeutet: Wir stehen noch ganz am Anfang. Unsere größten Märkte? Die USA – aber selbst dort machen wir nur 11 % unseres Umsatzes. Belgien liegt bei 10 %, Frankreich und die Schweiz im Bereich von 7–8 %. Danach folgen viele Länder mit 5 %, 4 %, 3 %.
Die Chance ist riesig. Wir sind stark in Belgien etabliert – dort nutzt eine von fünf Firmen Odoo. Aber global betrachtet ist das Potenzial nahezu unbegrenzt.
🇺🇸 Wie Odoo die USA eroberte – und warum Buffalo wichtiger ist als San Francisco
Ich habe zwei Jahre und sechs Monate in den USA verbracht – nicht um „alles zu retten“, sondern um das Team vor Ort zu unterstützen. Die Herausforderungen dort waren vielfältig:
- Produktanpassung: In den USA zählt nicht nur Funktionalität, sondern auch Design und UX. Das Produkt musste „shiny“ sein – extrem einfach und visuell ansprechend.
- Lokale Unterschiede: Jede Region hat eigene Anforderungen. Beispiel: In Indien haben Händler oft keinen Barcode-Scanner oder Strom. Wir entwickelten eine Lösung, um Produkte per Smartphone-Kamera zu scannen. Diese Innovation wurde später auch in Europa übernommen.
- Marktverständnis: Manche Features wirken aus der Ferne unwichtig – bis man vor Ort erlebt, wie kritisch sie sind. Nähe zum Kunden ist entscheidend.
Eine besondere Anekdote: In Buffalo erhielten wir ein 14-stöckiges Gebäude kostenlos – das ehemalige IBM-Gebäude. Die Stadt schenkte es uns unter der Bedingung, dass wir 600 Mitarbeiter einstellen. Heute arbeiten dort 900 Menschen. Warum Buffalo?
- Retention: Mitarbeiter bleiben dort länger als in San Francisco.
- Kosten: Gehälter sind 40 % niedriger.
- Strategie: Wir eröffnen Büros nur, wenn wir die richtige Person haben. In diesem Fall war es Nick, einer unserer besten Verkäufer, der zurück in seine Heimat wollte.
Unsere Kultur: Kein Fokus auf Exit oder Börsengang. Wir wollen ein langfristiges Projekt aufbauen, nicht den maximalen Cash-Out. Deshalb gibt es keine Mitarbeiterbeteiligungen – wir arbeiten für die Vision, nicht für den Verkauf.
✅ Die 5 Entscheidungen, die Odoo zur ersten Tech-Unicorn in Wallonien machten
Welche fünf Entscheidungen waren entscheidend für den Erfolg von Odoo?
- Das richtige Geschäftsmodell – Die Umstellung auf das Open-Core-Modell war ein Wendepunkt.
- Fokus auf das Produkt – 20 Jahre konsequente Investition in Produktqualität und Einfachheit.
- Radikale Einfachheit – Trotz 6.500 Mitarbeitern nur ein Produkt, zwei Hosting-Plattformen, zwei Preismodelle. Keine Ablenkung durch unnötige Diversifikation.
- Unternehmenskultur – Langfristige Vision, keine „One-Shot“-Aktionen, keine Exit-Orientierung.
- User-first-Ansatz – Während andere ERP-Systeme für Manager gebaut sind, konzentriert sich Odoo auf die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiters.
Beispiel: Recruiting.
50 % der Zeit eines Recruiters gehen für Terminplanung drauf. Mit Odoo wird das automatisiert: Kalenderintegration, Self-Scheduling, digitale Vertragsunterzeichnung, Gehaltskonfigurator. Ergebnis: Weniger Administration, mehr Zeit für echte Gespräche und Sourcing.
Dasselbe gilt für Buchhaltung: Automatisierte Bankverbindungen, KI-gestützte Belegerkennung (98,5 % Genauigkeit), digitale Workflows. So wird aus repetitiver Arbeit strategischer Mehrwert.
🤖 KI bei Odoo & das Geheimnis eines leeren CEO-Kalenders
Bei Odoo ist KI kein „Add-on“, sondern durchdringt alle Module. Wir nutzen keine reine generative KI wie ChatGPT, sondern setzen KI ein, um Prozesse zu automatisieren und die Produktivität zu steigern:
- Support-Automatisierung: 35 % der Support-Tickets werden heute von einem KI-Agenten beantwortet, trainiert auf unseren eigenen Daten.
- Prozessoptimierung: KI hilft bei der automatischen Zuweisung von Aufgaben im Projektmanagement, bei der Personalplanung, in der Buchhaltung, im Lager und in der Fertigung.
- Beispiel: Du verschiebst eine Aufgabe in „bereit für Entwicklung“ – KI erkennt anhand deiner Vorgaben, welcher Entwickler am besten passt, und weist die Aufgabe automatisch zu.
Mein Kalender? Fast leer.
Warum? Weil ich Meetings vermeide. Ich habe keine Assistenten, die Termine buchen. Ich arbeite direkt mit den Teams, spontan und fokussiert.
- Keine Meeting-Kultur: Ich treffe Menschen, wenn es nötig ist – nicht nach starren Terminen.
- Prioritäten: Ich arbeite nur an den größten Hebeln – Produkt und interne Prozesse.
- Flexibilität: Wenn ein kritisches Problem auftaucht, blocke ich Zeit sofort.
Das Ziel: Maximale Zeit für echte Arbeit, minimale Zeit für Administration.
💡 Die größte Freude von Odoo-Gründer Fabien Pinckaers? Nicht das Geld.
Wenn man die Begriffe „Erfolg“ und „Unternehmensbewertung“ weglässt – was macht mich am meisten stolz?
Ich habe vor einigen Jahren eine Umfrage unter unseren Mitarbeitern gemacht: „Warum bleibt ihr bei Odoo?“
Ich war sicher, dass die Antwort Unternehmenskultur sein würde – flache Hierarchien, keine klassischen Manager, gegenseitige Unterstützung. Aber die Mehrheit antwortete: Das Produkt.
Warum?
- Intellektuelle Herausforderung: Odoo deckt über 100 Branchen ab, mit unterschiedlichsten Prozessen und Funktionen. Es gibt immer etwas Neues zu lernen.
- Impact: Wir verändern Unternehmen. Kunden sagen: „Ich war völlig überfordert – jetzt läuft alles reibungslos, ich konnte mein Geschäft verdreifachen.“
- Dynamik: Das Produkt entwickelt sich ständig weiter, wir müssen uns permanent neu erfinden.
Und für mich ist es genauso: Das Produkt und die Kultur.
Das macht mich stolz – nicht die Bewertung, sondern die Tatsache, dass wir etwas geschaffen haben, das Menschen begeistert und Unternehmen transformiert.
💥 Warum Odoo 16 Mio. € Umsatz opferte – und 2,8x schneller wuchs
Vor zwei Jahren, als alle Softwareanbieter ihre Preise wegen Inflation um 20–30 % erhöhten, tat Odoo das Gegenteil: Wir senkten die Preise drastisch.
Das bedeutete: Sofortiger Verlust von 16 Mio. € jährlich an wiederkehrenden Einnahmen, weil wir auch die bestehenden Abonnements reduzierten. Vor dem Verwaltungsrat hieß das: „Wir verlieren 160 Mio. € an Unternehmenswert.“
Und trotzdem: Niemand zögerte.
Warum? Weil es unserer Kernvision entspricht:
- Maximaler Wert, minimaler Preis.
- Seit Jahren: Produkt verbessern, Preis senken.
Ergebnis:
- 2,8x mehr Neukunden pro Monat – fast sofort nach der Preissenkung.
- Nach 4 Monaten hatten wir den Umsatz wieder erreicht.
- Margen litten kurzfristig, aber die Skalierung explodierte.
Die Entscheidung basierte nicht auf komplexen Marktstudien, sondern auf gesundem Menschenverstand:
- Vorher: Preis pro Nutzer und pro App → ein Freelancer zahlte schnell 100 € pro Monat.
- Wir fragten uns: „Würde ich als Selbstständiger 100 € zahlen?“ Antwort: Nein.
- Neuer Preis: 19,90 € pro Nutzer, unbegrenzte Apps.
Ja, wir lassen Geld auf dem Tisch. Aber wir gewinnen den Markt. Das ist der Unterschied zwischen einer guten und einer unwiderstehlichen Offer.
📈 65 % Wachstum durch Empfehlungen – Odoo’s Akquise-Strategie erklärt
Heute stammen 65 % unserer Neukunden aus Empfehlungen – und das ist kein Zufall. Wir investieren massiv in Community-Building:
- Events: 400 Veranstaltungen pro Jahr weltweit, durchschnittlich 400 Teilnehmer. In Indien zuletzt 20.000 Besucher vor Ort, 100.000 Anmeldungen.
- Community-Engagement: Offene Plattformen, Austausch, Gamification. Wir belohnen aktive Nutzer mit Business-Games, Merchandise und mehr.
- Bildung: Drei mobile Schulungs-Trucks in Belgien, die jährlich 30.000 Studenten ausbilden. Business-Games für Universitäten weltweit.
Die restlichen 35 % kommen aus klassischen Kanälen:
- Online Ads: Rund 3 Mio. € pro Monat für Google Ads, LinkedIn & Co.
- Billboards: Präsenz in vielen Ländern.
- Content & Education statt Push-Marketing: Keine Sponsoring-Deals, keine reinen Logo-Kampagnen. Unser Ansatz: Aufklärung statt Werbung.
Warum? Weil das größte Problem vieler Unternehmen nicht fehlende Tools, sondern fehlendes Wissen ist. Wir zeigen: Digitalisierung ist machbar – ohne Millioneninvestitionen.
Und für Unternehmen, die wechseln wollen?
Wir bieten zwei Wege:
- Bottom-up: Schrittweise starten – z. B. mit Event-Management oder WhatsApp-Integration – und nach und nach andere Tools ablösen.
- Top-down: Komplettmigration mit Servicepaket (Durchschnitt: 56 Stunden, ca. 4.500 €). Online-Kalkulator verfügbar.
🔍 Warum Odoo nie aufhört, sich zu optimieren – und wie das in Krisenjahren entstand
Bei Odoo ist der Drang zur Verbesserung und Automatisierung seit dem ersten Tag Teil der DNA. Alles soll einfach, schnell und effizient sein – vom ersten Kontakt bis zur Implementierung:
- Demo in 24 Stunden: Wer keine Lust auf Selbsttests hat, kann online sofort einen Termin buchen und erhält eine maßgeschneiderte Demo mit eigenen Daten – kostenlos.
- Ultra-smooth Prozesse: Formulare, Kalkulatoren, Self-Service – alles darauf ausgelegt, Hürden zu beseitigen.
Diese Haltung entstand in den schwierigsten Jahren: Sieben Jahre am Rand der Insolvenz.
- Der Verwaltungsrat wollte mich feuern.
- Wir hatten kaum Cash, ich musste 35 % der Belegschaft entlassen, um Break-even zu erreichen.
- Ich habe mich gegen eine Übernahme gewehrt, die unsere Vision zerstört hätte.
Warum habe ich durchgehalten?
- Optimismus & Produktfokus: Ich sah, dass wir etwas Einzigartiges bauten. Die Zahlen stimmten nicht, aber die Kunden liebten das Produkt.
- Konsequenz: Ich habe immer das getan, woran ich glaubte – auch gegen Widerstand.
Heute bleiben Kunden im Schnitt 7–8 Jahre, Abwanderung liegt bei 15 % – hauptsächlich wegen externer Faktoren wie Insolvenzen.
👨👩👧👦 Unternehmerische Erziehung & der Mythos Hypergrowth – Fabien Pinckaers’ letzte Lektion
Fabien sagt: „Ich erziehe meine Kinder wie Odoo: Autonomie, Verantwortung, Entwicklung.“
Beispiel: Als die Familie in den USA lebte, wollte seine Tochter warme Stiefel. Statt sie einfach zu kaufen, hieß es: „Verdiene das Geld selbst.“
- Sie begann, Zitronen und Pomelos im Garten zu verkaufen.
- Dann zog sie vor Starbucks, machte Schilder und verkaufte allein – mit 2 und 4 Jahren.
- Ergebnis: Stolz, Selbstvertrauen, Unternehmergeist.
Lehre: Verantwortung macht stark – bei Kindern wie bei Mitarbeitern.
Fabien zieht den Vergleich zu Unternehmern: Viele scheitern, weil sie nicht loslassen können. Delegieren ist entscheidend. Sein persönlicher „Déclic“?
- Drei Wochen Mongolei ohne Internet.
- Er musste loslassen – und merkte: Das Team schafft es auch ohne ihn.
Geduld statt Hypergrowth:
Fabien warnt vor dem Mythos der sofortigen Skalierung:
- Nach 4 Jahren hatte Odoo 3 Mitarbeiter.
- Heute: 6.500 Mitarbeiter, 750 Mio. € Umsatz – nach 20 Jahren.
- Langfristige Vision schlägt kurzfristige Sprints.
Hypergrowth ist nicht für jedes Modell sinnvoll. Manche Märkte erfordern Zeit, Iteration und Produktreife.
Praktische Checkliste für Entscheider:innen (KMU & Scale‑ups)
- Produkt zuerst: Wo spart Odoo heute die meiste Zeit in deinem Unternehmen? (Accounting, CRM, Lager, HR, Marketing)
- Open‑Core nutzen: Reicht die Community‑Edition? Welche Enterprise‑Features zahlen sich bei euch aus?
- Preismodell prüfen: Pro Nutzer, Apps inkl. – passt die Kostenseite für Solo‑Selbstständige & Teams?
- Candidate Experience: 7‑Tage‑Hiring möglich? Gehalts‑Transparenz + Self‑Scheduling testen.
- Community & Education: Welche Odoo‑Events, Kurse, Business‑Games passen für dich/Team?
- Migration planen: Bottom‑up (App für App) vs. Top‑down (Phasenplan) – Kosten kalkulieren.
- KI einsetzen: Kleine Automationen in HR/Finance/PM starten (Zuweisungen, RAG‑Support).
- Kalender entlasten: Meetings reduzieren, Entscheidungswege verkürzen, Produktnähe erhöhen.
Fazit
Die Odoo‑Story zeigt, wie Produktstärke, Preisstrategie, Kultur und Community gemeinsam skalierbare Wirkung erzeugen. Für Gründer:innen und KMU ist sie Blaupause für substanzielles, nachhaltiges Wachstum – ohne die Seele des Produkts zu verlieren.
Warum jetzt mit Datenpol starten?
Die Odoo‑Story zeigt: Produktivität, Automatisierung und Skalierung sind keine Zufälle – sie entstehen durch die richtige Implementierung.
Als Odoo Gold Partner in Österreich bietet Datenpol:
✅ Individuelle Beratung für KMU und Scale‑ups
✅ Erfahrung aus +100 Projekten in unterschiedlichen Branchen
✅ Schnelle, sichere Implementierung – von der Bedarfsanalyse bis zum Go‑Live
✅ Migration ohne Kopfschmerzen: Datenübernahme, Schulung, Support
✅ Optimierte Prozesse für Vertrieb, Buchhaltung, Lager, HR und mehr
👉 Buche jetzt deinen kostenlosen Beratungstermin und erfahre, wie du mit Odoo Zeit sparst, Kosten senkst und dein Unternehmen skalierst – ohne Komplexität.
Die Odoo‑Story von Fabien Pinckaers – Produktfokus, Open‑Core, Preissenkung & Wachstum